Die Geschichte der Gratteri liegt, mehr als in Büchern, in ihren Straßen, Gassen und Plätzen.Dies ist der Fall bei der Verbreiterung der Notari-Gasse, die einst die Straße der Bucciria Vecchia oder der antike Markt genannt wurde. Dies ist das schlagende Herz der kommerziellen Aktivitäten des mittelalterlichen Dorfes. Seine Bezeichnung stammt von dem französischen Wort «bucherie», das bekanntlich den Ort kennzeichnet, an dem das Fleisch geschlachtet und verkauft wird.

Nach einigen Archivdokumenten aus dem 16. Jahrhundert – die im Staatsarchiv von Palermo aufbewahrten Offenbarungen von Gütern und Seelen – scheint es, dass es in der Nachbarschaft von La Scala am Rande eines Weinbergs bezeugt ist. In Bezug auf diese Daten ist es möglich, diesen Stadtteil als die Verbreiterung der Via Notari mit der Via Pergola zu lokalisieren. Hier gibt es einen Vorplatz und eine Gasse, die die Via Roma (ehemals Via Maestra) mit der Via Carlo Alberto (ehemals Via della Santa) verbindet. Die „strata“ oder Falte von Bucciria Vecchia waren der Bereich des antiken Marktes, der in den Riveli bis 1748 bezeugt ist:

Antonino Bellomo ist der Hausherr und ist 63 Jahre alt, Primavera ist seine Frau, Johanello ist seinen Sohn und er ist 23 Jahre alt, Jacobo ist seinen anderen Sohn und er ist 18 Jahre alt, Catrinella ist seine Tochter. Er berichtet, dass er ein Haus in diesem Land, auf der Straße von “Vucciria vecchia” hat. Das Haus grenzt an Catrinj Schimmenti’s. (Archiv des Staates Palermo, Riveli-Tribunal Real Patrimonio, V. 1166, Jahr 1584).

Bella di Polizzi, Hausherr, Giulio Polizzi ist ihren Sohn und er ist 25 Jahre alt. Sie berichtet, dass sie ein Haus in der Falte von bucchiria viecchia hat. Das Haus grenzt an Dominico Intolisano’s und Giacobo di Bartholomeo’s. (Archiv des Staates Palermo, Riveli-Tribunal Real Patrimonio, V. 1166, Jahr 1584).

Salvatori Gianlombardo hat ein klaines Haus im Stadtteil von “La Scala” und ein anderes Haus im Stadtteil von “Bucciria vecchia”. Diese Häuser grenzen an Vinzo Rustici’s und an Agata d’Antoni’s. (Archiv des Staates-Palermo, Riveli Tribunal Real Patrimonio, V. 1172, f. 341, Jahr 1636).

Jahrhundertelang behauptete dieser Stadtteil diese kommerzielle Neigung, bis die Vitalität von „Vucciria“ wegen der Bestimmung eines neuen Stadtteil in einem neuen Gebiet von Stadt auf der anderen Seite des Flusses verschwand.

Auf kleinem Raum, inmitten von bunten Ständen voller Waren aller Art, strömten Verkäufer und Käufer wahrscheinlich in einer Explosion von Farben, Geräuschen und Gerüchen, die den Rausch eines kleinen mittelalterlichen Dorfes charakterisierte. Die Stimmen der Verkäufer (die viel Orientalisches in sich trugen) und das unaufhörliche Gedränge der Menschen schufen diese magische und unverwechselbare Atmosphäre.

Heute steht in dieser Verbreiterung ein altes Haus, das sicherlich nicht unbemerkt bleibt, auf einem majestätischen Felsen. Dieses Haus lässt uns erahnen, wie die mittelalterliche Architektur der Altstadt vor der fortschreitenden Modernisierung der Straßen und Häuser ausgesehen haben muss. Heute jedoch befinden sich Häuser und Straßen aufgrund der allmählichen Entvölkerung in einem baufälligen Zustand.